10. Juli 2025 – Bei Kalterherberg auf den Spuren des Venn Apostels

Am 10.07.2025 hatten sich 22 Wanderfreunde und Wanderfreundinnen auf dem Parkplatz in der Nähe des Eifeldomes in Kalterherberg eingefunden. Da diese Wanderung im letzten Jahr bei dichtem Nebel und Regen stattgefunden hat, wurde sie auf Wunsch der Wandergruppe, in diesem Jahr noch einmal in unseren Wanderplan aufgenommen.

Eifeldom

Ernst-Willi, unser Wanderführer, führte uns bei herrlichem Sonnenschein ab Startpunkt Eifeldom auf dem Weg Nr. 43  in Richtung Antoniuskapelle. Wir folgten der alten Bahnstrecke bis zur Rurbrücke. Mittlerweile ist die alte Bahntrasse ein Radfahrweg, der von Aachen nach Luxemburg führt.

Nach Überquerung der Brücke wanderten wir durch herrliches Waldgebiet Richtung Ruitzhof. Ruitzhof ist eine zu Monschau-Kalterherberg gehörende Siedlung, die aus einer Gruppe von Gehöften und Wohngebäuden besteht. Ruitzhof geht zurück auf einen ursprünglich zum Kloster Reichenstein gehörenden Pachthof, erstmals erwähnt im Jahre 1501. Nachdem Reichenstein im Jahre 1802 aufgelöst wurde und bis auf Ruitzhof im Jahre 1808 verkauft wurde, ersteigerte der Pächter Johann Els das Gehöft samt 106 Magdeburger Morgen, entspricht 25 ha Ackerland. Von hier hatten wir ein unvergessliches Panorama auf die Eifel und den „Eifeldom“ mit seinen Doppeltürmen.

Weiter ging es über die historische Kupferstraße, als Weg Nr. 43 bezeichnet – in Richtung Richelsley. Der Richelsley, auch Richel Ley geschrieben, ist ein 80 Meter langer und bis zu 12 Meter hoher devonischer Konglomeratfelsen, dessen Gestein ursprünglich als schotterartiges Sediment vor über 400 Millionen Jahren am Grund eines Meeres unweit der damaligen Küste abgelagert wurde. Bei Erreichen dieser mächtigen Felsen erreichten wir das „Kreuz im Venn“. Das 1890 auf der Richelsley errichtete Kreuz war das Kreuz der bitteren Armut, das die Menschen in diesem Land ein Leben lang zu tragen hatten. Es ist ein Mahnmal für den Frieden, ein Zeichen des Glaubens, ein Wahrzeichen für dieses Land am Rande des Venns. Bei unserer Wanderung um den Richelsley kamen wir an die Mariengrotte „Notre Dame de Lourdes“. Der Richelsley, mit der Marienstatue in einer Nische des gewaltigen Felsens, ist eine beliebte Gebetsstätte. Die brennenden Kerzen und die frischen Blumen zeugen von den vielen Pilgern, die auch heute hinauf zur Richelsley ziehen und dort in der Stille Frieden, Trost und neuen Lebensmut finden.1919 gehörte dieser Bereich zu Belgien.

Nach einer Pause, wo einige von uns Kerzen entzündeten, ging es weiter Richtung Gut Reichenstein. Auf dem Radweg der ehemaligen Vennbahn kamen wir zur Schutzhütte im Ortsteil Reichenstein. Nach einem kurzen Stück entlang der Landstr. L 106, die die Orte Kalterherberg und Mützenich verbindet, erreichten wir Gut Reichenstein. Das Kloster Reichenstein ist seit 2017 ein Benediktinerkloster. Nach der Auflösung infolge der französischen Säkularisation kam das Gut Reichenstein in private Hände. 2008 erwarb die der Priesterbruderschaft St. Pius X. nahestehende französische Abtei Notre-Dame de Bellaigue die Gebäude, um dort ein Benediktinerkloster zu gründen. Am 14. Oktober 2017 erfolgte die Benediktion und Errichtung des Benediktinerklosters vom Unbefleckten Herzen Mariens. Der Bischof des römisch-katholischen Bistums Aachen war dabei nicht beteiligt. Am 2. Februar 2025 kappte das Kloster seine kirchlichen Beziehungen zum Prior vom Kloster Bellaigue und nahm dadurch die interne Verbindung zur Bruderschaft St. Pius X. wieder auf. Leider konnten wir die kleine Kapelle nicht besichtigen, da sie verschlossen war.

Norbertuskapelle

Von Gut Reichenstein ging es über eine vor 3 Jahren erneuerte Rurbrücke zur Norbertuskapelle. Die Kapelle wurde im Frühjahr 1926 durch das Dekanat Monschau aus Bruchstein errichtet. Sie soll das Andenken an den heiligen Norbertus, den Gründer des Prämonstratenser-Ordens wahren, der auch das Kloster Reichenstein gründete. Mit dem Bau wollte das Dekanat, so der Heimatverein Kalterherberg, außerdem die 1000-jährige Zugehörigkeit des Rheinlandes zum Deutschen Reich würdigen.

Unser Weg führte uns weiter in Richtung Süden, Wolfskuhl und Weiher, wo wir unseren Ausgangspunkt wieder erreichten.

Mit dem Auto fuhren wir zur Biker Ranch. Bei leckerem Essen und kalten Getränken ließen wir diesen herrlichen Tag ausklingen.

Wir danken Ernst-Willi für diese wunderschöne und geschichtlich informative Wanderung und freuen uns auf die Wanderung am 06. August – „Durch die Brunsumer Heide“.

(E.-W.S./M.W.)

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